Die Lüneburger Heide befindet sich nahe an den Städten Hamburg, Hannover und Bremen. Benannt ist die Heide nach der Stadt Lüneburg. Die Heide umfasst einen Teil des früheren Fürstentums Lüneburg. In den zentralen Bereichen der Lüneburger Heide gibt es besonders viele typische Heideflächen. Noch bis zum 19. Jahrhundert waren die Heideflächen auf einen Großteil von Norddeutschland verteilt. Heute gibt es nur noch geringe Flächen, die auf eine Heidelandschaft hindeuten. Der Grund ist die Industrialisierung und auch die Ausweitung der Städte, die sich im Laufe der Jahre immer weiter in das Gebiet der Lüneburger Heide gezogen haben. Die Entstehung der Heide ist auf die Jungsteinzeit zurückzuführen. Sie entstand auf unfruchtbaren Boden die im Bereich der Geest entstanden sind. Im Reste der Heide wie sie heute vorhanden ist wird von den Heidschnucken bewohnt. Heidschnucke zählen zur Rasse der Schafe und sind höchst genügsam. Die Lüneburger Heide dient heute als wichtiges Element im Tourismusbereich. Zum Teil ist die Heidefläche auch als Naturpark gekennzeichnet.
Die Region der Lüneburger Heide
Die Landschaft der Heide ist sehr flachwellig. Der höchste Berg weist eine Höhe von nur 162 Metern auf. Der Wilseder Berg ist zugleich eine beliebte Aussichtshöhe in der Heide, die gerne von Touristen heimgesucht wird. Die Heide schmucken außerdem einige Hügel wie der Falkenberg oder die Harburger Berge. Nach Süden abfallend gibt es einige Sandebenen und vernässte Flussläufe sowie Bachtäler, die sich durch die Heidelandschaft ziehen. In der gesamten Heidefläche sind Ablagerungen aus der Eiszeit zu finden. Der Beweis sind reliefierte Grundmoränen. Das heutige Klima ist im Winter als mild zu bezeichnen und im Sommer als kühl. Niederschläge gibt es das ganze Jahr über. Im Westen hat sich aufgrund der Hügeligen Landschaft eine Klima entwickelt, welches mehrere Niederschläge verzeichnet.
Die Bereiche der Heide
Die Lüneburger Heide ist in mehrere Bereiche eingeteilt. Es gibt die hohe Heide, Südheide, Ostheide, das Uelzener Becken und die Luheheide.
Hohe Heide
Hier befindet sich der Wilseder Berg. Die hohe Heide verfügt über Reste der Endmoränen vom Inlandeis, welches aus der Saale Eiszeit stammt. Die Reliefenergie ist hier um einiges größer als in den anderen Bereichen der Heide. Typisch sind trockene Hügel und Trockentäler. In diesem Bereich befindet sich außerdem die typischste Heidelandschaft. Das ist auch der Grund, warum die hohe Heide zum Naturschutzgebiet ernannt wurde.
Südheide
In diesem Bereich gibt es viele wellige Landschaftsbereiche mit Sanderflächen und Grundmoränenplatten. Die Heidefläche ist auf dem Truppenübungsplatz in der Nähe von Bad Fallingbostel zu finden. Für Besucher ist dieser Bereich jedoch gesperrt. Bei Schneverdingen befinden sich zudem noch größere Moore. Das Piezmoor und das Grundlose Moor sind die bekanntesten Moore der Lüneburger Heide.
Ostheide
Dieser Bereich zieht sich von Lüneburg bis nach Wolfsburg. Hier kommt eine gute landwirtschaftliche Nutzung zum Vorschein. Hier gibt es viele Endmoränen, die sich über die gesamte Ostheide erstrecken.
Uelzener Becken
Die Landschaft wird vorwiegend agrarisch genutzt. Im Bereich der Hügel befinden sich interessante Kiefernforste. Aber auch Heideflächen gibt es im westlichen Landkreis bei Uelzen.
Luheheide
Die Flüsse, die sich durch diesen Bereich der Heide ziehen, zerschneiden das Land regelrecht. Die Berge sind nahezu komplett bewaldet. Die Besiedelung in dieser Region findet in den zahlreichen Tälern statt. Heideflächen findet man in diesem Bereich nur noch sehr selten. Die vorhandenen Heideflächen wurden mit Kiefern aufgeforstet.
Impressionen vom Naturschutzpark Lüneburger Heide
Entstehung der Heidelandschaft
Nach der Weichseleiszeit entwickelte sich rund um die Lüneburger Heide eine faszinierende Landschaft. Es entstanden erste Wälder aus Kiefern, Birken und Traubeneichen. Die Region der Heide zählt sich zu einer Tiefebene, in der viele Wälder beheimatet waren. Im Lauf der Zeit veränderten sich die Klimabedingungen und aus der bewaldeten Heide entstanden große offene Flächen mit sandigen Geestflächen. Es entwickelten sich traumhafte Pflanzen, die sich die wuchsreiche Periode teilten. Einmal überwogen die typischen Heidepflanzen und etwas später kam es wieder zu dichten Wäldern. Die Waldbestände verringerten sich im Jahre 1000. Dies besagt ein Pollendiagramm. Als die Bevölkerung einwanderte, konzentrierte sich die Landwirtschaft auf einen geringen Bereich. Denn der Boden der Heide ist nicht sehr nährstoffhaltig und konnte daher auf geringen Flächenbereichen genutzt werden. Um den Boden dennoch nährstoffhaltig zu machen, wurde immer wieder der Oberboden abgetragen. Schon damals waren die Heidschnucken dort beheimatet und sorgten für ausreichend viel Düngemittel für die Landwirtschaft. Das Abtragen des Oberbodens wird als Plaggenhieb bezeichnet. Aufgrund der regelmäßigen Abtragung konnte sich der Boden in keiner Form regenerieren. Das führte also zu einer Erweiterung der Heideflächen. Das Heidekraut sorgte zudem für eine starke Bodenbelastung. Der pH Wert sinkt durch die Zersetzung des Heidekrauts sehr stark, sodass es zu einem Prozess kommt, der dazu führt das sich in etwa 40 cm Tiefe eine sehr harte Bodenschicht bildet. Die Bodenschichten sind also getrennt und der Oberboden verliert mehr und mehr an Nährstoffen, was zu einer Bleichung der Oberfläche führt. Dies sind die typischen Heidewege, die in einer grau-weißen Färbung vorhanden sind. Man kann also behaupten, dass die Heidelandschaft vom Menschenhand erschaffen wurde. Die Heidschnucken fühlen sich jedoch in dieser Region sehr wohl und sorgen dafür, dass die Lebensräume, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben erhalten bleiben.
Flora und Fauna
Zu einem besonderen Einwohner der Lüneburger Heide zählt der Heidschnucken. Der Heidschnucken ist sehr genügsam und kommt mit dem aus, was die Heide zu bieten hat. Noch heute kommen die Heidschnucken zum Weiden in die Heide. Einst gab es Wisente, Braunbären und Elche, die in der Heide ihre Heimat bestritten. Heute gibt es nur noch viele Vogelarten, die Heidschnucken und viele Fledermausarten. Ingesamt gibt es 189 Vogelarten. Birkhuhn, Ziegenmelder, Schwarzkehlchen und noch viele weitere haben in der Heidefläche ihre Heimat gefunden. Zu den Reptilien zählt sich die Ringelnatter oder Kreuzotter, die ebenfalls noch in der Heide vorhanden ist. Der Grasfrosch, Feuersalamander oder auch der Moorfrosch kann bei einem Besuch der Lüneburger Heide beobachtet werden. Zudem finden sich viele Rinder und Pferde in den Talauen ein. Heute verzeichnet das Dülmener Wildpferd seine Abstammung in der Heide. Die Landschaft zeichnet sich durch viele Moore aus. Die Pflanzenvielfalt ist daher ebenfalls sehr beachtlich. Typisch sind die Sandheide, Besenheide und der gemeine Wacholder. Das Wimpernmoos oder das Wacholder Haarmützenmoos kommt mehr in den südlichen Heideregionen vor. Dreizahn, Pillen Segge, Borstgras, kleines Habichtskraut und noch viel andere faszinierende Pflanzenarten können überdies in der Heide betrachtet werden.
Auch wenn die Lüneburger Heide keine natürliche Landschaft ist, sondern von Menschenhand erschaffen wurde, ist die Heide eine der faszinierendsten Regionen in Deutschland. Hier können Pflanzen begutachtet, seltene Tiere beobachtet und die himmlische Ruhe genossen werden. Für einen Kurzurlaub ist die Heide optimal geeignet und bietet jede Menge Abwechslung.